Betreuungsgeld: Jäkel unterstützt Fischbach (CDU)

In einem offenen Brief unterstützt Dietmar Jäkel, Kreisverbandssprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Ingrid Fischbach, CDU-MdB in ihrer Ablehnung des Betreuungsgeldes. Die Milliardenbeträge sollten besser in gute Bildungs- und Betreuungseinrichtungen investiert werden. Fischbach gehört bekanntlich zu den 23 CDU-Abgeordneten, die sich in einem Brief gegen das Betreuungsgeld ausgesprochen hatten. “Stimmen Sie im Bundestag gegen das Betreuungsgeld“ fordert Jäkel die stellvertretende Vorsitzende der CDU Bundestagsfraktion auf.

Der offene Brief:

Sehr geehrte Frau Fischbach,

seit Wochen wird innerhalb der CDU eine intensive Debatte um das Betreuungsgeld geführt.
Immer mehr Bundestagsabgeordnete stehen diesem Vorhaben sehr kritisch gegenüber. Unter
anderem berichten Medien von einem Brief von 23 Abgeordneten an den
Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder mit der Ankündigung, das Betreuungsgeld nicht
mitzutragen, den auch Sie unterzeichnet haben sollen.

Ich schreibe Ihnen diesen Brief, um Ihnen und den weiteren kritischen Frauen und Männern
innerhalb Ihrer Partei den Rücken zu stärken und sie in ihrem Widerstand gegen das
Betreuungsgeld zu unterstützen. Sagen Sie bitte Nein zu einer falschen Politik, die weder
Kindern noch Eltern hilft!

Ich bin in dieser Sache auf Ihrer Seite, denn ich finde, dass unser Steuergeld in das
Betreuungsgeld absolut falsch investiert wäre. Wir brauchen jeden Euro, um endlich ein
flächendeckendes und gutes Betreuungsangebot für Kleinkinder zu schaffen. Jede Familie
sollte selbst entscheiden können, wie sie ihre Kinderbetreuung organisiert. Genau dafür aber
müssen wir Eltern eine echte Wahlfreiheit bieten, und diese gibt es immer noch nicht, weil
hunderttausende Kita-Plätze fehlen.

Statt ins Betreuungsgeld sollten die Milliardenbeträge deshalb in gute Bildungs- und
Betreuungseinrichtungen gesteckt werden. Genau das hilft Eltern und Kindern. Ein
Betreuungsgeld würde den Wiedereinstieg vor allem von Frauen in den Beruf weit nach
hinten schieben. Die Folge: Einbrüche im Einkommen, aber auch in der sozialen
Absicherung. Einer eigenständigen Existenzsicherung von Frauen steht diese Maßnahme also
entgegen. Zudem sollten wir gerade Kindern aus sozial schwächeren Familien früh den
Zugang zu öffentlichen Bildungsstätten ermöglichen – das verbessert ihre Bildungschancen
deutlich!

Ein Betreuungsgeld würde Kindern und Eltern einen Bärendienst erweisen. Bitte verhindern
Sie das! Stimmen Sie im Bundestag gegen ein Betreuungsgeld! Und überzeugen Sie doch
auch andere Abgeordnete Ihrer Fraktion, mit „Nein“ zu stimmen, damit diese falsche Idee
nicht zum Gesetz wird.