Faires Verfahren statt „Politischer Kampagne“

Erklärung von Dietmar Jäkel und Susanne Marek, Grünes Sprecherduo zur Berichterstattung um die Besetzung der Geschäftsführerstelle von „Entsorgung Herne“:

„Mit Erstaunen müssen wir registrieren, dass in Herne aus einem rechtlich korrekten Bewerbungsverfahren eine „politische Kampagne“ geworden sein soll.

In einem Bewerbungsverfahren muss in erster Linie nach Eignung und Befähigung ausgewählt werden. Hier spielt die langjährige fachspezifische Berufserfahrung nun einmal eine große Rolle. Sie kann den Ausschlag geben gegenüber Bewerbern denen eben diese fachspezifische Berufserfahrung fehlt.

Am Ende auf Platz zwei eingeordnet zu werden, heißt im Kern, dass der Kandidat auf Platz eins für die konkret zu besetzende Stelle geeigneter ist. Nichts anderes haben die Herner Grünen gesagt. Das muss doch wohl erlaubt sein und ist auch keine Herabsetzung einer Person. Wer in ein Bewerbungsverfahren geht, muss damit rechnen, nicht automatisch auf Platz eins zu landen.

Zu einem fairen Bewerbungsverfahren gehört aber auch, dass allen Kandidatinnen und Kandidaten  die gleiche Zeit zur Darstellung der eigenen Person eingeräumt wird. Wenn ein Kandidat  vor oder nach dem Bewerbungsgespräch eine zusätzliche Gelegenheit zur Eigenpräsentation verlangt, so ist dies gegenüber allen anderen  Bewerbern nicht korrekt. Diese Fairness war die Richtschnur unseres politischen Handelns.

Die grüne Ratsfraktion ist offen in dieses Verfahren gegangen und hat auch nicht in Abhängigkeit eines Parteibuches entschieden. Wer unseren politischen Weg in den letzten 29 Jahren verfolgt hat, weiß, dass wir  selbst in der Opposition und damit ohne Koalitionszwang  in Einzelfällen Sozialdemokraten  gewählt haben.

Es ist richtig, dass die Kooperationspartner im Vorfeld der Sitzung des Verwaltungsrates den Streit  hätten verhindern können. Wir hatten unsere Prioritäten der SPD rechtzeitig signalisiert. Der Kooperationsvertrag sieht für den Fall der Uneinigkeit das Verschieben der Abstimmung vor. Das haben SPD und Grüne leider nicht hinbekommen.“