Sexuelle Vielfalt wertschätzen – auch an Herner Schulen

Die Pläne in Baden-Württemberg sexuelle Vielfalt im Lehrplan zu verankern löste bundesweite Diskussionen aus. Dazu erklärt Raoul Roßbach, Herner Mitglied im Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen NRW:

„Sexuelle Vielfalt ist selbstverständlich auch in Herne ein Thema. Herne ist vielfältig – Ob Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender, Trans- und Intersexuelle Menschen: Sie alle sind hier Zuhause und bereichern unsere Stadt.

Besonders der Phase des Coming Out, die die meisten als Jugendliche erleben, gilt es klar zu machen, dass sich jeder und jede, unabhängig von der sexuellen Identität, ohne Diskriminierung angstfrei entfalten kann. Neben Beratungsangeboten für Jugendliche spielt hier die Schule eine zentrale Rolle. Bei allen Verbesserungen und Erfolgen gilt hier jedoch: Ausdrücke wie „schwule Sau“ sind noch immer gängige Schimpfworte auch auf Herne Schulhöfen. Unwissen, Ängsten und  Vorurteile prägen zu oft das Klima gegenüber Homosexualität. Jugendliche die sich outen sind immer noch dem Risiko von Ausgrenzung und Diskriminierung ausgesetzt.

Das Land ist in erste Linie für die Schulen und Lehrpläne verantwortlich und  verpflichtet die Schulen für sexuelle Toleranz einzutreten. Unter dem Titel „Schule der Vielfalt – Schule ohne Homophobie“ hat es zudem ein Projekt gestartet, dass Diskriminierung an Schulen entgegenwirkt. Viele Lehrerinnen und Lehrer regen zudem von sich aus an, sich mit dem Thema stärker beschäftigen zu wollen, wie jüngste Äußerungen der GEW und des Philologenverband erfreulicherweise zeigen.

Wir möchten in Herne auch unsere kommunalpolitischen Spielraum ausnutzen um dafür zu sorgen, dass an unseren Schulen keine Angst davor herrscht sich als schwul oder lesbisch zu outen.

Ganz konkret erleben wir beispielsweise, dass viele Lehrerinnen und Lehrer mit dem Outing von Schülerinnen und Schülern überfordert sind und nicht wissen wie sie richtig reagieren. Hier wollen wir Hilfestellungen bieten. Zudem möchten wir unsere Schulen zu Initiativen, wie beispielsweise Projekttage oder Workshops, ermutigen, die sich zum Ziel setzen, sexuelle Vielfalt zu thematisieren und das Schulklima offener zu machen. Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn sich eine Herner Schule sogar am Projekt „Schule der Vielfalt – Schule ohne Homophobie“ beteiligen würde. Dies wäre ein eindrucksvolles Zeichen für die Wertschätzung der Vielfalt unserer Stadt.“