„Wann ist das Ende des Verbrennungsmotors gekommen?“ lautete die letzte Frage von Diskussionsleiter Peter Hugo Dürdoth( 2. v. links) an die Podiumsteilnehmer beim Forum Verkehrswende der Herner Grünen. Oliver Krischer, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen (ganz rechts) und Dr. Ing. Roman Suthold vom ADAC (2. v. rechts) waren sich schnell einig: Um 2035 sollten die letzten Autos diesen Typs vom Band laufen, wenn das Ziel Emissionsfreiheit 2050 erreicht werden soll. Der dritte im Bunde, Michael Zyweck vom Zukunftsnetzwerk Mobilität NRW (ganz links), wollte sich nicht so ganz festlegen, denn die Veränderung des Verhaltens bezüglich der Mobilität sei ein langer Prozess, vergleichbar einem Marathonlauf.
Schon in ihren Eingangsstatements hatten die drei Fachleute an vielen Stellen ähnliche Einschätzungen vorgetragen, obwohl die Einladung des ADAC-Vertreters dafür sorgen sollte, „dass wir uns nicht in eine Blase der Gleichgesinnten zurückziehen wollen.“ (Dürdoth). So stimmten Krischer und Suthold darin überein, dass die Automobilindustrie bisher zur Erreichung der Klimaziele nichts beigetragen habe, im Gegensatz zu den Kraftwerksbetreibern. Auch beim Dieselskandal und der Forderung nach Nachrüstung auf Kosten der Hersteller war man sich einig, ebenso wie bei der Förderung des Radverkehrs.
Differenzen gab es bei der Ausweitung von Tempo 30 Zonen und eigener Spuren für Fahrgemeinschaften. Die großen Themen der nächsten Jahre werden Elektromobilität und autonomes Fahren werden, die Effekte für eine kurzfristige Verbesserung der Situation wurden unterschiedlich eingeschätzt.

In der Diskussion wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch örtliche Probleme angesprochen. HCR-Pressesprecher Dirk Rogalla wies auf die Luftbelastung durch die Kanalschiffe hin, die bei weitem den Ausstoß der Dieselbusse überträfen. Mehrere Beiträge fragten nach den Durchsetzungschancen der Verkehrswende. „Bequemlichkeit sticht Moral“ wies Dr. Suthold auf Umfragen von Verkehrsteilnehmern hin. Viele Wege würden eben doch mit dem Auto zurückgelegt, obwohl es Alternativen gäbe.
Michael Zyweck setzt auf einen Wandel der Mentalität, der allerdings Zeit brauche. Man müsse den Bürger mit attraktiven Angeboten mitnehmen. Als Wanne-Eickeler bedauerte er, dass vieles an Herne vorbeiläuft. Beispiele seien car-sharing und Leihräder. Die Angebote des Zukunftsnetzwerkes NRW zum Mobilitätsmanagement würden von der Stadt eher zögerlich in Anspruch genommen.
Viele Informationen, relativ wenig Kontroversen: die Grünen wollen den Offenen Arbeitskreis Mobilität fortsetzen und kündigten weitere Veranstaltungen zum Thema an.
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