Familienbericht sorgte für lebhafte Diskussionen 29. April 2008Rund 40 Anwesende aus Sozialverbänden, Kirchen und Politik waren der Einladung der Herner Grünen zur Diskussion über den Herner Familienbericht gefolgt. Das Bochumer ZEFIR-Institut von Prof. Strohmeier hat vor wenigen Wochen seine Untersuchungen zur Lage der Familien in Herne vorgelegt. Die Ergebnisse der Studie sind nicht immer überraschend, aber es liegt nun erstmals eine empirische Grundlage für die Diskussion vor.Die grüne Jugenddezernentin Gudrun Thierhoff erläuterte zunächst den Bericht.Gudrun Thierhoff: „Die Situation der Herner Familien ist sehr stark durch Armut geprägt. Die Familieneinkommen liegen deutlich unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Weiterhin sind Familien und auch arme Familien räumlich sehr unterschiedlich angesiedelt. Die Verwaltung muss stärker als in der Vergangenheit ihre Unterstützungsangebote auf diese Stadtquartiere ausrichten. Wichtig ist mir, dass wir als Stadt schnell die neuen Möglichkeiten der Ganztagsschulen aufgegriffen haben. Hier sind bereits wichtige Eckpfeiler für eine bessere Förderung und Betreuung von Kindern gesetzt worden.“Anschließend erläuterte der jugendpolitische Sprecher der Grünen Fraktion, Peter Hugo Dürdoth, die ersten Erkenntnisse für die Herner Grünen aus dem Bericht. Eine endgültige Bewertung und Vorstellung von Konsequenzen werden die Grünen aber erst nach der Sommerpause vornehmen.Peter Hugo Dürdoth: „Der Bericht ist insgesamt sehr komplex und sollte genau auf die wichtigsten und auch durch die Kommune durchzuführenden Maßnahmen untersucht werden. Klar erscheint uns jetzt schon, dass wir die Hilfemaßnahmen für Familien sowohl räumlich als auch bezogen auf die Zielgruppen genauer organisieren müssen. Weiterhin muss es allen zu Denken geben, dass der überwiegende Teil der Familien in Herne die Stadt insgesamt nicht als familienfreundlich einstuft. Hier zeigt sich ein deutlicher Handlungsbedarf. Die Herner Grünen sehen sich in ihrer Haltung für den Ausbau von Kinderbetreuung in Einrichtungen, die Stärkung der Gesundheitsangebote und den Erhalt von Freiflächen als Spielmöglichkeiten bestätigt.“