Rund 40 Anwesende aus Sozialverbänden, Kirchen und Politik waren der Einladung der Herner Grünen zur Diskussion über den Herner Familienbericht gefolgt. Das Bochumer ZEFIR-Institut von Prof. Strohmeier hat vor wenigen Wochen seine Untersuchungen zur Lage der Familien in Herne vorgelegt. Die Ergebnisse der Studie sind nicht immer überraschend, aber es liegt nun erstmals eine empirische Grundlage für die Diskussion vor.
Die grüne Jugenddezernentin Gudrun Thierhoff erläuterte zunächst den Bericht.
Gudrun Thierhoff: „Die Situation der Herner Familien ist sehr stark durch Armut geprägt. Die Familieneinkommen liegen deutlich unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Weiterhin sind Familien und auch arme Familien räumlich sehr unterschiedlich angesiedelt. Die Verwaltung muss stärker als in der Vergangenheit ihre Unterstützungsangebote auf diese Stadtquartiere ausrichten. Wichtig ist mir, dass wir als Stadt schnell die neuen Möglichkeiten der Ganztagsschulen aufgegriffen haben. Hier sind bereits wichtige Eckpfeiler für eine bessere Förderung und Betreuung von Kindern gesetzt worden.“
Anschließend erläuterte der jugendpolitische Sprecher der Grünen Fraktion, Peter Hugo Dürdoth, die ersten Erkenntnisse für die Herner Grünen aus dem Bericht. Eine endgültige Bewertung und Vorstellung von Konsequenzen werden die Grünen aber erst nach der Sommerpause vornehmen.
Peter Hugo Dürdoth: „Der Bericht ist insgesamt sehr komplex und sollte genau auf die wichtigsten und auch durch die Kommune durchzuführenden Maßnahmen untersucht werden. Klar erscheint uns jetzt schon, dass wir die Hilfemaßnahmen für Familien sowohl räumlich als auch bezogen auf die Zielgruppen genauer organisieren müssen. Weiterhin muss es allen zu Denken geben, dass der überwiegende Teil der Familien in Herne die Stadt insgesamt nicht als familienfreundlich einstuft. Hier zeigt sich ein deutlicher Handlungsbedarf. Die Herner Grünen sehen sich in ihrer Haltung für den Ausbau von Kinderbetreuung in Einrichtungen, die Stärkung der Gesundheitsangebote und den Erhalt von Freiflächen als Spielmöglichkeiten bestätigt.“
Neuste Artikel
OFFENER BRIEF AN DEN VORSITZENDEN DER SPD-FRAKTION HERNE ZU DEN ÄUSSERUNGEN IN DER RATSSITZUNG VOM 05.09.2023
Sehr geehrter Herr SPD-Fraktionsvorsitzender, lieber Udo Sobieski, nach der Beratung im Rahmen der gestrigen Fraktionssitzung, möchten wir Folgendes zur Kenntnis geben: Bei der Sitzung des Rates der Stadt Herne vom 05.09.2023 hat die Grüne Fraktion im Rahmen der Behandlung des Tagesordnungspunktes „Ö2 – Vorlage 2023/0776 Öffentliche Ausschreibung der Stelle einer/eines Beigeordneten“ beantragt, den Ausschreibungstext um…
GRÜNE IM RAT WOLLEN NETTO-NULL-VERSIEGELUNG
Herne soll Grünflächen erhalten, die Stadt eine entsprechende Strategie vorlegen. Versiegelungsmonitoring soll als Werkzeug zur Eindämmung des Flächenverbrauchs genutzt werden. Die Grüne Fraktion im Rat der Stadt Herne hat einen umfassenden Antrag mit neun Punkten, die den Flächenverbrauch angehen, gestellt. Demnach sollen verschiedene planerische Instrumente, stärkeres Flächenrecycling, Mehrfachnutzung und Kontrollen die Flächeninanspruchnahme in unserer Stadt…
EINSATZ FÜR DEN GUTEN ZWECK
Es ist schon eine kleine Tradition. Wie jedes Jahr, ernteten auch in diesen Tagen wieder Mitglieder von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN HERNE Kartoffeln und spendeten diese für wohltätige Zwecke. In diesem Jahr haben GERHARD KALUS und ROLF AHRENS rund 250 Kilo bei Bauer Feldhaus in Herten gesammelt. Als Abnehmer freuten u.a. „Nachbarn e.V.“, die Eickeler KiTa…
Ähnliche Artikel
Bürgerhaushalt
Bürgerhaushalt: Grüne halten Kooperationsvertrag ein (auch wenn’s manchmal weh tut)
Zur Ablehnung des Antrags der Linken auf Einführung eines Bürgerhaushalts erklärt Dorothea Schulte, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen: Mit der SPD-Fraktion war in der Frage des Bürgerhaushalts keine Übereinstimmung zu erzielen, auch der Kompromiss, den Wolfgang Heinzel erarbeitet hatte und der auf breite Zustimmung in den anderen Fraktionen und Gruppen stieß, wurde abgelehnt. In solchen Fällen…
Abitur
Grüne begrüßen Wahlfreiheit der Gymnasien
Die Herner Gymnasien können jetzt wählen, ob sie das Abitur nach acht oder neun Jahren anbieten wollen. Mit dieser Botschaft kam Peter Hugo Dürdoth, Vertreter der Grünen im Schulausschuss, vom schulpolitischen Ratschlag der Grünen im Düsseldorfer Landtag zurück. Die Einführung von G 8 – Abitur nach acht Jahren – hatte seiner Zeit viel Kritik hervor…
Berlin-Institut
Mehr Geld in Bildung und Sprachförderung für Migranten
Die Studie des Berlin-Instituts „Ungenutzte Potentiale – zur Lage der Integration in Deutschland“ zeigt erneut die jahrzehntelangen Versäumnisse bei der Integration auf. So sind die Sprachkenntnisse und die Bildungsabschlüsse immer noch deutlich unter denen von Einheimischen. Die Folge sind schlechte Integration auf dem Arbeitsmarkt, weit überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit, geringes Arbeitsentgelt und daraus folgend geringe Steuer- und…