Grüne wollen Radverkehr fördern

Die Grünen wollen den Radverkehr konsequent fördern und fordern deshalb den Radweg auf der Bochumer Straße!

Der Radweg an der Bochumer Straße bewegt weiter die Gemüter und führt bei manchen offenbar zu Schlaflosigkeit. Dabei geraten oft die Fakten aus den Augen und die – durchaus legitimen – unterschiedlichen politischen Vorstellungen der Stadt- und Verkehrsplanung treten in den Hintergrund.

Hier noch mal die Fakten:

  • Die Verwaltung hatte aufgrund eigener Verkehrszählungen und -beobachtungen empfohlen, die Bochumer Straße zweispurig zu führen, den Gleiskörper zwecks Reduzierung des Fahrlärms zu sperren und einen Radweg in der Mindestbreite von 1,80 Meter einzurichten. Wegen des insgesamt guten Zustandes des Straßenbelags sollte zunächst kein aufwendiger Umbau durchgeführt werden.
  • Das Land NRW führt die Bochumer Straße als Bestandteil des regionalen Radwegenetzes.
  • In der SPD und der CDU – hier besonders im Bezirk Mitte – regte sich Widerstand gegen diese schnelle und preiswerte Lösung. Auch wurden die Aussagen der Verwaltung angezweifelt. Schließlich wurde ein Gutachter (Planungsbüro Kühnert, Bergkamen) mit einer neuen Begutachtung und Ausarbeitung von Umbauvorschlägen beauftragt.
  • Auch dieses Büro kam zu der Auffassung, dass die Bochumer Straße zweispurig geführt werden könne und ein Radweg angelegt werden sollte. Eine vierspurige Straße wäre nicht nur überdimensioniert, sondern würde die Anlage eines Radweges und die Verbreiterung der Gehwege unmöglich machen. Auch gegen diese Begutachtung regte sich Widerstand. Weiterhin wurde der vierspurige Ausbau gefordert – gegen jedes bessere Wissen.
  • Höhepunkt war dann der Antrag der SPD im Planungsausschuss im April 13.  Dort wurde die Verwaltung beauftragt, den Gleiskörper zu entfernen und die Straße vierspurig asphaltiert zu führen. Die Führung des Radverkehrs sollte geprüft werden. Suggeriert wurde mit Fotos aus Bochum (!), dass eine vierspurige Straße und ein Radweg möglich seien. Die Aussagen des Gutachters wurden wiederum ignoriert. Wie wenig realistisch dieser Vorschlag war, sieht man schon daran, dass die Verwaltung bis heute (!) nicht in der Lage ist, eine Radwegeführung bei gleichzeitiger Vierspurigkeit vorzulegen. Dies kann natürlich nicht verwundern, denn die Straße ist nun mal zu schmal.

Rolf Ahrens, Bezirksvertretung Mitte: „Die Hartnäckigkeit, mit der ein vierspuriger Ausbau verfolgt wird, zeigt, welche Vorstellungen in SPD und CDU über Verkehrspolitik und Stadtentwicklung herrschen. Die autogerechte Stadt ist immer noch der Bezugspunkt. Andere Verkehrsteilnehmer werden konsequent ausgeblendet.

Herne ist Mitglied der „AG Fahrradfreundliche Städte“, aber in der Politik freut man sich über jede Straße, die mit dem Rad zu befahren einen gewissen Überdruss am Leben voraussetzt.“

Weitere Informationen auch hier: Keine Rennstrecke „Bochumer Straße“!