Georg Grün: Beziehungspause beendet? 4. Juni 20146. März 2020Alle reden von einer großen lokalen Kooperation (GroLoKo) zwischen SPD und CDU, auch GG kann sich das gut vorstellen. Für die CDU wird die Entscheidung nicht einfach. Die CDU müsste im nächsten Jahr entweder auf einen eigenen Kandidaten (oder Kandidatin) bei der Wahl zum Oberbürgermeister verzichten oder ihren Wähler*innen erklären, warum man mit Dr. Dudda als SPD-Fraktionsvorsitzenden zwar prima zusammenarbeitet, ihn als OB auf keinen Fall für geeignet hält. Und anschließend weiter mit der SPD prima zusammenarbeiten, unter diesem Oberbürgermeister. Aber es gibt ja auch andere Möglichkeiten, zumindest theoretisch. Bekanntlich sind ja auch die Bündnisgrünen von der SPD zu Sondierungsgesprächen eingeladen worden. Ist damit möglicherweise die „Beziehungspause“ beendet, die die SPD vor anderthalb Jahren ausgerufen hatte? Sicher gibt es Befindlichkeiten auf beiden Seiten und atmosphärische Störungen, die eine Zusammenarbeit nicht ganz einfach machen. Betrachtet man aber nüchtern die Fakten, so ist Erstaunliches festzustellen: Trotz des Endes der Kooperation ist es SPD und Grünen gemeinsam gelungen, die Schuldezernentin im Amt zu bestätigen und den Sozialdezernenten zu wählen und den (noch nicht genehmigten) Haushalt 2014 zu verabschieden. Vorausgegangen war die Einigung über den Radweg an der Bochumer Straße und den Bau der Solarsiedlung in Herne-Süd statt Sodingen. Das ist nicht so ganz erstaunlich wenn man sich daran erinnert, dass in über acht Jahren der Kooperation immer wieder Kompromisse gefunden wurden, die beide Fraktionen nach außen vertraten. Und die Themen, die damals zur „Beziehungspause“ führten? Den Krummen Hund gibt es nicht mehr, andere konkrete Gründe wurden von der SPD nicht genannt. Könnte also eine Neuauflage von rot-grün klappen? GG wagt keine Prognose, denn da sind einmal die bekannten Empfindlichkeiten und andererseits die Sehnsucht der SPD nach einer großen Mehrheit im Rat (die dann bei geheimen Abstimmungen auch einige Abweichler*innen aus den eigenen Reihen ertragen könnte). Schau’n wir mal, dann seh’n wir’s schon.