Grüner Maiempfang 2025: Aufbruch, Realitätssinn und der Blick auf Herne

Volles Haus beim Grünen Maiempfang 2025: Rund 200 Gäste kamen am Mittwochabend ins Veranstaltungszentrum Gysenberg – so viele wie nie zuvor. Verkehrsminister Oliver Krischer sprach über Chancen und Grenzen der Verkehrswende und warf dabei auch einen Blick auf Herne. Diskussionen über die Seilbahn, Investitionsstaus und kommunale Mobilitätskonzepte prägten den Abend.

Auch in diesem Jahr folgten zahlreiche Gäste aus Politik, Zivilgesellschaft und Stadtgesellschaft der Einladung der Herner Grünen zum traditionellen Maiempfang – diesmal mit einem besonderen Fokus auf die Herausforderungen moderner Verkehrspolitik und die Zukunftsperspektiven für unsere Stadt.
Rund 200 Menschen kamen ins Veranstaltungszentrum Gysenberg – so viele wie nie zuvor. Damit wurde im dritten Jahr in Folge ein neuer Gästerekord aufgestellt.

Minister Krischer: Verkehrswende braucht Prioritäten und Investitionen

Als Hauptredner begrüßten die Grünen den nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Oliver Krischer. In seiner Rede blickte er auf zentrale bundespolitische Entwicklungen – und spannte den Bogen bis zu den konkreten Herausforderungen in Herne. Besonders betonte er die positive Wirkung des 9-Euro-Tickets und lobte dessen Nachfolger, das Deutschlandticket, als wichtigen Schritt hin zu einem einfachen und bezahlbaren ÖPNV.

Doch Krischer sprach auch Klartext: Die Verkehrsinfrastruktur in NRW sei vielerorts marode – ein Ergebnis jahrzehntelanger Versäumnisse. „NRW war beim Wiederaufbau nach dem Krieg ganz vorne – jetzt zeigt sich: Vieles ist in die Jahre gekommen“, so der Minister. Um allein in Nordrhein-Westfalen den Sanierungsstau zu beheben, sei ein Investitionsbedarf von rund 100 Milliarden Euro notwendig. Gleichzeitig müssten die Mittel aus dem 500-Milliarden-Bundestopf auf 16 Bundesländer verteilt werden – schnelle Lösungen seien deshalb nicht immer möglich.

Verkehrspolitik in Herne: Chancen und offene Fragen

Mit Blick auf Herne erwähnte Krischer die geplante Seilbahn als emissionsarmes Verkehrsmittel mit Modellcharakter. Für die Herner Grünen ist klar: Eine solche Maßnahme kann nur ein Baustein eines tragfähigen Mobilitätskonzepts rund um den Standort Blumenthal sein. „Technik allein reicht nicht – entscheidend ist, ob das Gesamtverkehrskonzept überzeugt“, betont die Fraktion.

Zudem ist die Zukunft des Projekts offen: Die Stadt Herne steht mit ihrem Antrag für eine Förderung im Wettbewerb mit anderen Kommunen – unter anderem mit Bonn, das ebenfalls eine Seilbahn plant. Ob Herne den Zuschlag erhält, ist noch unklar.

Raum für Austausch und Anerkennung

Wie in jedem Jahr bot der Maiempfang nicht nur politische Impulse, sondern auch Gelegenheit zum Austausch, zur Vernetzung und zum Dank. Die Grüne Fraktion würdigt das vielfältige Engagement der zahlreichen Ehrenamtlichen und Unterstützer*innen, die mit ihrer Arbeit die politische Gestaltung in Herne mittragen.

Einige Impressionen des Abends haben wir im Beitrag ergänzt – einfach durch die Bildergalerie scrollen.