Steine gegen Stickoxide: Grüne fragen nach

Um die Reduktion von Stickoxiden geht es bei einer Anfrage der Fraktion Bündnis `90/Die Grünen für die nächste Sitzung des Betriebsausschusses des Gebäudemanagement Herne (GMH). Es gibt inzwischen photokatalytische Steine, die Stickoxide in Wasser und Nitrat umwandeln und damit die Luft verbessern.  Sie könnten als Dachabdeckungen oder auch als Straßenbelag eingesetzt werden. Die Grünen wollen nun wissen, was die GMH von solchen Steinen hält, ob sie eingesetzt werden sollen und wie teuer so etwas werden würde.Und hier ist die Anfrage:

Senkung von NOX durch photokatalytische Steine

 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

die Grüne Fraktion bittet Sie, die folgende Anfrage in der kommenden Sitzung des Betriebsausschusses GMH durch die Verwaltung beantworten zu lassen.

 

Seit einiger Zeit werden photokatalytisch wirkende Steine und Betone für den Verbau angeboten. Die katalytische Wirkung kommt durch die Beimischung von Titandioxid zustande, welches Stickoxide unter Zutritt von Licht zu Nitrat und Wasser umwandelt. Der Einsatz diese Steine und Betone wird daher als Möglichkeit zur Reduktion von Stickoxiden in der Luft beworben, was gerade für großstädtische Siedlungsgebiete interessant ist, da hier bekanntlich die Grenzwerte der Luftbelastung für Stickoxide in der Regel erreicht und häufig auch überschritten werden.

Umfangreiche Tests haben die Abbauwirkung bestätigt; es wurden hier Abbauraten von 40-50% über Betonflächen nachgewiesen. Bei Dachsteine wurde pro m² Dachfläche eine Reduktion in der Größenordnung der Jahresemission eines PKWs mit durchschnittlicher Laufleistung gemessen.

Naturgemäß ist die großflächige Wirkung noch wenig abgesichert, da diese Materialien noch zu wenig und systematisch an den Belastungsschwerpunkten verbaut worden sind. Ausgewertet ist ein großflächiger Verbau in der Stadt Bergamo, wo die oben genannten Abbauraten bestätigt worden sind.

Trotz der noch eher schwachen Absicherung der Ergebnisse erscheinen uns die Möglichkeiten dieser Materialien interessant, schon alleine, weil durch den Einsatz dieser Steine und Betone eine der wenigen wirklich aktiven und die Schadstoffbelastung senkende Maßnahme seitens einer Kommune ergriffen werden kann.

Angeboten werden diese Produkte als Dachsteine, Fassadenverkleidungen, Schallschutzwände oder Bodensteine bzw Straßenbelag. Preisvergleiche auf der Basis von üblichen Bauleistungen, z.B. Dachbedeckungen, zeigen, dass diese Produkte nur unwesentlich teurer sind als herkömmliche Produkte.

Hierzu stellen wir folgende Fragen:

  1. Sind der Verwaltung diese Bauprodukte bekannt?
  2. Hält die Verwaltung den Verbau dieser Produkte für sinnvoll?
  3. Gibt es Informationen hinsichtlich der Preisunterschiede beim Verbau dieser Materialien?

Für die Grüne Fraktion

 

Dorothea Schulte