Als Reaktion auf die von Herrn Banski geäußerten Positionen zur LSBTTI-Anfrage der GRÜNEN JUGEND HERNE erklärt Raoul Roßbach:
„Herr Banski hat Recht. Wenn er sagt, dass unsere Ausführungen und Forderungen weit von der politischen Realität in Herne entfernt sind, dann ist das vollkommen richtig. Genau das ist das Problem!
In anderen Punkten möchte ich Herrn Banski deutlich widersprechen. Wir arbeiten an einer toleranten und weltoffenen Gesellschaft in der jeder und jede ohne Diskriminierung leben und sich entfalten kann. Dazu gehört, dass vielfältige sexuelle Identitäten selbstverständlich zu unserer Stadt gehören. Es handelt sich also weder um ein biologisches noch um ein sexuelles Problem. Es geht um gesellschaftliche Anerkennung und damit um eine, wenn nicht die politische Frage. Selbstverständlich ist es Aufgabe der Politik und der Verwaltung jedem und jeder eine diskriminierungsfreie Entfaltung zu ermöglichen. Mit dem Verweis auf Familienberatungsprogramme ist es da nicht getan. Zudem zeigt unsere Anfrage, dass auch diese nicht speziell auf LSBTTI geschult sind. Schwule und lesbische Jugendliche brauchen Beratung und Schutzräume. Wer diesen Bedarf leugnet, dem empfehle ich einen Ausflug auf Herner Schulhöfe. Solange ’schwule Sau‘ gängiges Schimpfwort ist besteht Handlungsbedarf, bedeutet es doch, dass hunderte unserer Kinder und Jugendlichen darunter leiden.
Wie auch das Beispiel Banski zeigt brauchen wir intensive Aufklärungsarbeit – von den Schulen bis in die SPD- Fraktion. Beispielsweise mit seinen Äußerungen, dass alle schwulen Männer zu Promiskuität neigen würden unterbietet er leider gängiges Stammtischniveau.
In einem weiteren Punkt möchte ich Herrn Banski aber gerne Recht geben. Es ist in der Tat egal wer Zärtlichkeiten öffentlich austauscht. Anders als Herr Banski empfinde ich Zärtlichkeiten im öffentlichen Raum jedoch nicht als störend. Ich möchte mir im Gegenteil keine Stadt vorstellen in der Zärtlichkeiten und Zuneigung hinter verschlossene Türen verbannt werden. Egal ob zwei Männer händchenhaltend über die Bahnhofstraße gehen oder ein altes Ehepaar im Eickler Park einen Kuss austauscht: Zärtlichkeiten gehören in den öffentlichen Raum und machen unsere Stadt lebendig.
Um herauszufinden ob wir bei unserem Engagement für Toleranz und Vielfalt auf die Sozialdemokraten zählen können erwarte ich eine Stellungnahme der Herner SPD. Wenn die SPD in Herne keine gesellschaftlich progressive Kraft mehr sein will, dann sollten die Bürgerinnen und Bürger das wissen. Sehr gerne laden ich auch Herrn Banski zu einer Podiumsdiskussion ein um die Debatte in Herne zu führen.“
Neuste Artikel
Super Ergebnisse zur Landtagswahl 2022 in NRW
Mit 18,2 Prozent sind wir GRÜNE in NRW die drittstärkste Kraft im Land geworden. Ein super Ergebnis auch für uns in Herne. Danke für einen großartigen Wahlkampf. #vonhierangrün Unsere Statements zur Wahl: „Ich möchte mich für die vielen netten und auch kritischen Gespräche im Wahlkampf und den Zuspruch bedanken. Auch wenn es für den Landtag…
ERLÄUTERUNGEN DER STADT ZWEIFELHAFT
Erläuterung der Verwaltung zur Rechtmäßigkeit der Baugenehmigung zum Grundstück Bergstaße 63 C zweifelhaft. Verwaltungsgericht kam 2019 zu gegensätzlicher Auffassung. Nachbarn des im Fokus stehenden Grundstücks haben Klage eingereicht, es drohen daher Regressforderungen an die Stadt. Die Erläuterungen der Verwaltung zur Rechtmäßigkeit des Bauvorhabens Bergstr 63 C, die in der Sitzung des Planungsausschusses am 17.05. mündlich…
„MASTERPLAN VIELFALT“ VORGESTELLT
GRÜNE FRAKTION HERNE stellt am heutigen „IDAHOBIT“ den ersten Teil eines „Masterplan Vielfalt“ vor. Wir fordern nichts Geringeres als einen queerpolitischen Aufbruch für Herne Ein Baustein auf dem Weg zu einer queeren Stadt Herne ist aus Sicht der GRÜNEN FRAKTION der „Masterplan Vielfalt“, welcher am heutigen Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT)…
Ähnliche Artikel