KRÖTENWANDERUNG (NICHT MEHR) ABGESICHERT

Mit einer Schrankenanlage auf der Hofstraße wird nun die Krötenwanderung abgesichert. Bis Ende März wird das Teilstück nun zwischen 18:00 und 06:00 Uhr für den Durchfahrtsverkehr eingeschränkt.

Zu Beginn dieser Woche wurde an der Hofstraße in Röhlinghausen eine Schrankenanlage zum Schutz der sich dort auf Wanderung befindlichen Krötenpopulation errichtet und in Betrieb genommen. Den Antrag für dieses Pilotprojekt hatte die GRÜNE FRAKTION im Bezirk Eickel gestellt und wurde mit der Unterstützung der anderen Fraktionen angenommen.

GERHARD KALUS, Bezirksverordneter Eickel – © Hartmut Bühler

Die Schrankenanlage ist seit dem 01. März in Betrieb und sperrt in der Zeit von jeweils 18:00 bis 06.00 Uhr die Hofstraße in beide Richtungen ab. Für die Realisierung des Projektes war die Untere Naturschutzbehörde der Stadt zuständig.

(Update: Leider wurde die Schrankenanlage zwischenzeitlich mutwillig zerstört, so dass die Verwaltung das Pilotprojekt abgebrochen hat. Mehr dazu am Ende des Textes)

BUND-Mitglied Ingrid Reckmeier und Matthias Brauckmann vom lokalen „Krötenteam“, die ebenso wir der Eickeler Bezirksverordnete GERHARD KALUS beim Aufbau zugegen waren, zeigten sich erfreut über das Projekt. „Die Schranke wird nicht nur die Kröten schützen, sondern auch die Menschen des „Krötenteams“, die abends den Kröten über die Straße helfen. Trotz Tempo 30 in diesem Bereich kam es auch leider immer wieder zu brenzligen Situationen mit Rasern auf diesem Verkehrsabschnitt.“, bemerkt GERHARD KALUS.

„Erwähnenswert ist auch die schnelle und unbürokratische Hilfe der Bogestra“, hob Ingrid Reckmeier hervor. „Um den abendlichen Buslinienverkehr aufrecht zu erhalten, wurden dem Unternehmen Handsender übergeben, die den Bussen das Durchfahren unkompliziert ermöglichen.“

Schrankenanlage auf der Hofstraße

Weiterhin erklärte sie, um die Populationen der Kröten, die durch die Baumaßnahmen der Emschergenossenschaft im letzten Jahr schon etwas rückläufig war, müsse man alternative Schutzmaßnahmen erproben. Sie sei aber zuversichtlich, dass die Anwohner*innen die Einschränkungen akzeptieren werden, denn die Menschen in Röhlinghausen könnten stolz auf das letzte große Krötenvorkommen in Herne sein.

Die Schrankenanlageanlage wird bis Ende März in Betrieb bleiben und bedeutet für den Durchgangsverkehr am Abend und in der Nacht einen maximalen Umweg von 1,6 km. Dafür ist es aber möglich einen Großteil der Kröten, die sonst schlicht überfahren würden zu retten.

So der Plan,… leider hat uns kurz nach der Inbetriebnahme die Nachricht erreicht, dass die Schrankenanlage mutwillig zerstört wurde. Uns fehlenden dazu, ehrlich gesagt, die passenden Worte. Somit sind nun sowohl Kröten auf Ihrer Wanderung als auch Ehrenamtler*innen die dort in der Dunkelheit tätig sind ungeschützt.

eine zerstörte Krötenschutzschranke

Um den Amphibien dennoch einen sicheren Weg zu ihren Laichgewässern zu ermöglichen, sucht die Stadt Herne nun weitere ehrenamtlich interessierte Menschen, die die Tiere über die Straße tragen. Auch Vereine, Schulklassen und Einzelpersonen könnten sich beteiligen. Wer Interesse daran hat, kann sich per E-Mail an unb@herne.de bei der Unteren Naturschutzbehörde melden.