ERNEUTE ANFRAGE ZU PFAS IM WANNER NORDEN GESTELLT

Bei einer kürzlich veröffentlichten Recherche wurden PFAS-Fundorte im Wanner Norden bekannt. Eine Anfrage dazu im Umweltausschuss am 08.03. wurde aus unserer Sicht nicht hinreichend beantwortet. Für die Sitzung der Bezirksvertretung Wanne am 23.05 erhoffen wir uns dahingehend deutlich mehr Auskünfte.

Vor wenigen Wochen hat ein Rechercheteam von WDR, NDR, Süddeutscher Zeitung und anderen eine Karte von Orten mit Vorkommen und möglichen Quellen der Chemikalie PFAS vorgestellt. Unter PFAS ist eine Gruppe von Chemikalien mit ähnlicher Struktur zu verstehen, die in der Umwelt nur schwer abgebaut werden.

PFAS werden vielfältig eingesetzt, z.B. als Imprägniermittel in Kleidung, in Löschschaum, Kosmetik und selbst in Pizzakartons (Beschichtung gegen Durchweichen) und gelangen über Produktion und Gebrauch in die Umwelt.

GERHARD KALUS, Mitglied im Umweltausschuss – © Hartmut Bühler

In Deutschland ist die Gruppe der PFAS an rund 1500 Orten nachgewiesen worden, darunter rund 400 Orte in NRW. Auch die Stadt Herne ist mit drei Örtlichkeiten vertreten. So wurde im Rhein-Herne-Kanal an der Kanalbrücke der L639 Hertener Straße eine belastete Wasserprobe gezogen. Zudem werden die Standorte der Fa REMONDIS an der Hafenstraße und des RZR´s (Betreiber AGR) in Herten an der Stadtgrenze zu Herne als mögliche Belastungsorte genannt.

Beide Firmen unterliegen der Aufsichtspflicht des Landes.

Bei der veröffentlichten Recherche bleibt unklar, ob die Emscher und ihre Zuflüsse sowie die angrenzenden Flächen – und hier besonders die Böschungen – beprobt worden sind. Da die Emscher und ihre Zuflüsse über Jahrzehnte Abwassersammler waren, liegt es ja nahe, dass es hier auch einen Chemikalieneintrag durch das Abwasser gegeben haben könnte.

Eine Anfrage der Grünen Fraktion im Umweltausschuss am 08.03. wurde von der Verwaltung abwiegelnd und den Sachverhalt wenig aufklärend beantwortet. Die Wasserprobe sei nur gering belastet und von den anderen Standorten sei gar nichts bekannt. Eigene Aktivitäten wolle man nicht ergreifen. Gerd Kalus, unser Mitglied im Umweltausschuss, und Daniel Keller, Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Wanne geben sich mit dieser Antwort nicht zufrieden und haben für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Wanne eine Anfrage gestellt.

Anfrage im Umweltausschuss hier herunterladen

Anfrage im der BV Wanne hier herunterladen