GRÜNE haken bei Dudda-Absage an Schulneubau nach

Der Herner Oberbürgermeister äußert sich öffentlich widersprüchlich bis ablehnend zu einem Schulneubau in Herne. Im Schulausschuss will die GRÜNE Fraktion in einem beantragten Tagesordnungspunkt herausarbeiten, wieso der Verwaltungschef plötzlich der Ansicht ist, dass sich die Schullandschaft „drastisch verbessert“ (27.12.24, HalloHerne) hat und wieso die weiterhin steigenden Schüler*innenzahlen plötzlich keinen Schulneubau mehr erfordern, obwohl zahlreiche Wohngebiete geplant werden und die Bildungsberichte für das Ruhrgebiet und für Herne das Gegenteil anzeigen.

Insgesamt 5 Züge Mehrbedarf ergibt die mittelfristige Schulentwicklungsplanung der Stadt Herne. Bildungsdezernent Merkendorf hat sich 2023 ebenfalls dahingehend zitieren lassen: „Herne braucht eine neue weiterführende Schule – am besten eine neue Gesamtschule.“ (WAZ, 31.07.23)
Bedenken diesbezüglich sollte der Moderationsprozess „Mehr Schulraum für Herne“ ausräumen, in dem in einem aufwändigen und viele Wochen umfassenden Prozess alle Beteiligten gehört wurden und dessen Ergebnisse demnächst vorgestellt werden sollen.

„Es ist nicht hinnehmbar, dass der OB die Realität der steigenden Schüler*innenzahlen leugnet. Es kann nicht sein, dass er den aufwändigen ergebnisoffenen Moderationsprozess, für den die Stadt viel Geld ausgegeben hat und der Konsens in der Stadtpolitik war, dermaßen torpediert“ sagt Fabian May, schulpolitischer Sprecher der Herner GRÜNEN. Die vielen Neubauprojekte und auch die Bevölkerungsprojektion sprechen dafür, dass der Druck auf die Schulen eher zu- als abnehmen wird.

Eventuelle Vorbehalte bezüglich der Finanzierung sind verständlich, geht es doch um eine Maßnahme, die für die nächsten 40 Jahre und länger halten soll. Allerdings hat die Stadt in der Zwischenzeit sehr positive Erfahrungen mit (Grund-)Schulbauten, Sanierungen und Investorenmodellen sammeln dürfen. Auch ist die Herner Schulmodernisierungsgesellschaft mit dem neuen Geschäftsführer perfekt aufgestellt, das dringend notwendige Projekt zu stemmen.

„Die Bereitstellung von Schulraum ist eine städtische Pflichtaufgabe, dafür muss Geld da sein. Wir wissen, wo die Bedarfe sind und wir wissen, dass fünf Klassen voller Grundschulabgänger bald keine weiterführende Heimat finden werden, wenn wir nicht dringend eine neue Schule bauen.“ betont Fabian May. Die Grüne Fraktion hat bereits mehrfach Baukau als Standort einer Gesamtschule in die Debatte eingebracht. In den letzten Jahren gab es allerdings keine nennenswerte Sanierung der weiterführenden Schulen, geschweige denn einen Neubau. Die Herner Bildungslandschaft gehört dringend erneut unter die Lupe.

Aus grüner Sicht muss zwingend eine Schule des Gemeinsamen Lernens (Sekundarschule oder Gesamtschule) errichtet werden, um die katastrophalen Abschulungszahlen in Herne nicht weiter zu steigern und dennoch Aufstieg durch Bildung in einem durch Kinderarmut geprägten Umfeld zu ermöglichen. „Hier liegen laut den Daten unserer Bildungsberichterstattung viele Chancen verborgen. Herne kann nur mit einem leistungsfähigen Schulsystem attraktiv sein für die vielen neuen Wohn- und Arbeitsplätze, die der OB ansiedeln möchte. Eine gute Bildungslandschaft ist die beste Standortpolitik für Herne, die wir machen können. “ schließt Fabian May für die GRÜNE Fraktion.