Nahverkehrsplan veröffentlicht & bewertet

Nach Jahren des Stillstands wird jetzt die Fortschreibung des Nahverkehrsplans für die Stadtteile Mitte und Sodingen angegangen. Bis heute war die Stadt nicht in der Lage, die Vorschläge den Kommunalpolitikern und der Öffentlichkeit vorzulegen.

 Vorgestellt wurden die Planungen erstmals mündlich im Planungsausschuss am 21.1.2014.

Presseerklärung der Stadt vom 12.2.:

„Verfahren sorgt für maximale Transparenz“

So bewertet die Stadt Herne auf ihrer Homepage die Vorgehensweise, dass ohne schriftliche Grundlage Politik und Bürgerinnen und Bürger fundierte Stellungnahmen abgeben sollen.

Die Herner Grünen werten dies hingegen so:

„Verfahren sorgt für maximale Diskussionsunterdrückung“.

Ungeachtet aller Widrigkeiten ist es uns gelungen, ein Exemplar der Vorplanungen umsonst zu erwerben. Hier können Sie nun nachlesen, was sich ändern, aber noch keiner wissen soll:

Download (PDF, 17.72MB)

Wir haben eine erste Bewertung für Herne-Mitte vorgenommen und Gegenvorschläge erarbeitet. Über weitere Vorschläge von Ihnen freuen wir uns und werden diese gerne in unsere Beratungen mit aufnehmen. Kontaktieren Sie uns dazu per Mail oder Telefon:

  • fraktion@gruene-herne.de
  • 02323 – 951 000 – 3

 

Vorschläge und Bewertung des NVP-Teilplan Mitte

 1.     Umsetzung

Wir erwarten, dass die unstrittigen Maßnahmen jetzt zügig umgesetzt werden. Ein weiteres Zuwarten, wie es in der Vergangenheit geschehen ist, darf es nicht mehr geben. Die Weiterentwicklung des NVP dient der Verbesserung des ÖPNV und soll keine Beschäftigungstherapie und Einschlafhilfe sein. Immerhin wird die Anpassung für die Stadtteile Mitte und Sodingen seit 2009 geprüft.

 2.     Prüfungspunkte Linie 311 und Ausdünnung 323

Die Haltestellen Feuerwache werden allein von der 323 bedient und haben eine Bedeutung für die angrenzenden Wohngebiete und die öffentlichen Einrichtungen Grundschule Schillerstraße und Arbeitsgericht sowie den Arztpraxen und das Pflegeheim an der Sodinger Straße.

Wir schlagen vor, die Haltestellen in die Linie 311 zu integrieren. Hier sind einige Prüfungen anzustellen:

  • Aus Richtung Kreuzkirche kann die Haltestelle problemlos angefahren werden. Der Bus muss dann allerdings auf die linke Fahrspur wechseln, um in die Schillerstraße einzubiegen. Hier muss geprüft werden, ob der Fahrweg für einen Spurwechsel ausreicht.
  • In Gegenrichtung muss die Linie durch die Schillerstraße geführt werden; jetzt: Mont-Cenis Straße bis Hermann-Löns Straße. Die Haltestelle Feuerwache liegt knapp hinter der Kreuzung in der kleinen Parallelstraße. Vermutlich muss die Haltestelle verlegt werden, um das Anfahren mit einem Gelenkbus zu ermöglichen.

 3.     Andienung Herne Süd / Flottmannstraße und Bergstraße, jetzt 312 und 367

Die vorgeschlagene Lösung überzeugt nicht voll, enthält aber richtige Elemente, so etwa die Einbeziehung der Flottmannstraße. Beide vorgeschlagenen Linienführungen haben aber insgesamt mehr Nach- als Vorteile.

Sinnvoller erscheint uns eine verdichtete Buslinie, die als Schleife über die Flottmannstraße und Bergstraße führt. Im Detail gibt es Reihe von möglichen Linienführungen, die z.B. die Jahnstraße miteinbeziehen.

Wir schlagen folgende Führung vor:

  • Von der Kreuzung Westring/Flottmannstraße die Flottmannstraße hoch,
  • dann über die Vödestraße zur Bergstraße,
  • von dort bis zur Jean-Vogel Straße,
  • die Jean-Vogel-Straße bis zur Bochumer Straße und
  • dann wieder auf den Westring einbiegen.

Hier sollte noch einmal ein grundsätzliches Überdenken der Planung erfolgen.

 4.     Linienführung über den Regenkamp / Bochumer Straße / Hölkeskampring / Wiescherstzraße / Hermann-Löns Straße

Hier handelt es sich um eine Neuführung der bestehenden Linie 303. Die Linie soll neu über das Hibernia-Gelände zurück zur Holsterhauserstraße und dann durch den Regenkamp-Bochumer Str.-Hölkeskampring-Wiescherstr-Hermann Löns Str geführt werden.

Auch dieser Vorschlag überzeugt nicht vollständig. Sehr positiv sind die Andienung des Hibernia-Geländes und die Vermeidung des Bahnübergangs Südstraße. Allerdings sehen wir eine Reihe von Nachteilen:

  • Der Regenkamp wird schon jetzt durch die Linie 303 angedient; die Straße ist u.E. zu schmal und für den Busverkehr wenig geeignet.
  • Die Haltstellen am Hölkeskampring müssten in den Park mit Querungshilfe über den Hölkeskampring eingebaut werden. Ob dieser Aufwand sinnvoll ist, halten wir für fraglich. Auch ist zu beachten, dass Teile des Andienungsgebietes am Hölkeskampring auch durch den jetzigen 312 gut bedient werden. Wenn unser Vorschlag unter 3. aufgegriffen werden sollte, bleibt diese Andienung in verbesserter Form erhalten.
  • Die geplante Haltestelle in Richtung Wiescherstraße liegt schon stark im Einzugsbereich der Linie 333 und wird nur eine geringe neue Andienungsqualität entfalten können.
  • Positiv ist die neu angedachte Andienung der Hermann-Löns Straße. Allerdings ist bei der angedachten Linienführung insgesamt fraglich, ob dies so einem Fahrgastwunsch entspricht. Immerhin müssen alle Nutzer bis Herne Bf fahren, um dann zurück in die Innenstadt zu gelangen. Man muss aber annehmen, dass die meisten Nutzer der Linie doch genau dahin wollen! Wichtig ist auch die Umsteigemöglichkeit in die U35.

Wir stellen daher eine andere Linienführung zur Diskussion:

Ab Hibernia-Gelände die Holsterhauserstraße bis Hermann-Löns Straße und dann bis Bahnhof.

Vorteile:

  • Entlastungsstrecke für die Linie 362 mit neuer Erschließung des Hibernia-Geländes,
  • mit der Haltestelle Kreuzkirche gibt es einen sofortigen Zugang zur Innenstadt, gleichzeitig ist hier auch eine direkte Umsteigemöglichkeit in andere Busse und in die U35 gegeben.