Schollbrockhaus: Kulturpolitische Weichenstellung ohne den Kulturausschuss? – Café für das Schlossensemble unverzichtbar!

Die geplante Sanierung des Schollbrockhauses ist sinnvoll, doch die fehlende Einbindung des Kulturausschusses und der Wegfall des Cafés sind problematisch. Die Grünen kritisieren, dass eine 2,4-Millionen-Euro-Maßnahme ohne kulturpolitische Beratung beschlossen wurde. Besonders der Verlust des beliebten Cafés bedeutet eine Schwächung der Aufenthaltsqualität und der kulturellen Begegnung im Schlosspark Strünkede. Eine ganzheitliche Sanierung braucht ein tragfähiges Konzept – mit Kultur und Gastronomie als Einheit.

Die geplante Sanierung des Schollbrockhauses ist grundsätzlich zu begrüßen, aber der Verlust des Cafés ist auch ein großer Verlust von gesellschaftlicher Begegnungsmöglichkeit.
Die 2,4 Millionen Euro umfassende Sanierung ohne vorherige Beratung im Kulturausschuss auf den Weg zu bringen,  ist ein kulturpolitischer Affront!

Der Kulturausschuss muss mitreden

Das Schollbrockhaus ist ein zentraler Bestandteil des historischen Schlossensembles Strünkede und seit Jahrzehnten ein wichtiger Kulturort in Herne. Dass ausgerechnet der Kulturausschuss bei dieser weitreichenden Entscheidung übergangen wird, ist unverständlich und widerspricht einer transparenten und demokratischen Kulturpolitik. Eine Sanierung sollte nicht nur aus technischer Sicht betrachtet, sondern auch mit einem klaren kulturpolitischen Konzept verbunden werden – und genau dafür ist der Kulturausschuss zuständig.
Es stellt sich die Frage: Warum setzt die Vorsitzende des Kulturausschusses, Bettina Szelag, dieses wichtige Thema nicht auf die Tagesordnung des Gremiums? Eine Sanierung dieses Umfangs muss kulturpolitisch begleitet werden, anstatt lediglich aus finanz- und immobilienpolitischer Perspektive betrachtet zu werden.

Ohne Café fehlt ein wichtiger Bestandteil des Schlossparks

Besonders kritisch sehen wir die Entscheidung, das Café im ehemaligen Wirtschaftsgebäude der Schlossmühle nicht wiederzubeleben. Die Gastronomie war über Jahre hinweg ein beliebter Treffpunkt für Kulturinteressierte, Besucher*innen des Schlossparks und Teilnehmende der Kunstausstellungen im Schollbrockhaus. Ein lebendiger Kulturort braucht eine einladende Aufenthaltsqualität – und dazu gehört ein Café.

„Ein Café am Schollbrockhaus ist mehr als nur eine gastronomische Einrichtung – es ist ein sozialer und kultureller Treffpunkt. Es schafft eine einladende Atmosphäre, die den Schlosspark als Kultur- und Erholungsort aufwertet“, erklärt Tina Jelveh, kulturpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion Herne. „Ohne ein gastronomisches Angebot verliert das Ensemble eine wichtige Verbindung zwischen Kultur und Öffentlichkeit.“

Die Begründung der Stadtverwaltung, durch den Wegfall der Gastronomie neue Kulturangebote schaffen zu können, überzeugt nicht. Kultur und Gastronomie ergänzen sich hervorragend – das zeigen zahlreiche Beispiele erfolgreicher Kulturstandorte. Es wäre vielmehr notwendig, das Café in ein tragfähiges Kulturkonzept zu integrieren, anstatt es vorschnell aufzugeben.