In Krefeld plant die Energiegesellschaft TRIANEL den Bau eines Kohlekraftwerkes. Nun ist der EWMR und damit den STWH eine Beteiligung angeboten worden; die Herner Grünen lehnen dies ab.
Wir haben in der Vergangenheit keine grundsätzlich ablehnende Haltung gegen den Neubau von Kohlekraftwerken vertreten. Neue Kraftwerke haben wir für die Gestaltung des Überganges der heutigen Energiewirtschaft, die stark durch Atomenergie- sowie Stein- und Braunkohlekraftwerke geprägt ist, hin zu einer atom- und CO2-freien Energieerzeugung für sinnvoll gehalten.
Diese Kraftwerke müssen allerdings in ein Klimaszenario einpassbar sein. Dies bedeutet, dass nur eine begrenzte Zahl an Kohlekraftwerken neu gebaut werden können.
Unter diesen Rahmenbedingungen haben wir auch eine Beteiligung der Herner Stadtwerke an Kohle- und Gaskraftwerken für vertretbar gehalten. Mit solchen Kraftwerksbeteiligungen wollten wir auch die Stärkung der Ertragskraft der STWH erreichen. Insgesamt sollte die Basis der Energieerzeugung breit angelegt sein und einen hohen Anteil an regenerativen Energien aufweisen.
Auf der Basis dieser grundsätzlichen Position ergeben sich eine Reihe von Gegenargumenten zu der Kraftwerksplanung in Krefeld, die sich aus der aktuellen Entwicklung der bundesweiten Kraftwerksplanungen und der damit verbundenen Klimaverträglichkeit, den Preisentwicklungen und Verfügbarkeit von Kohle an den internationalen Märkten sowie der Wirtschaftlichkeit von Kohlekraftwerken in einer späten Realisierungsphase ergeben.
- Die Studie der DLR für das Bundesumweltministerium (Leitstudie 2008) hat den Bedarf an Kraftwerksneubauten und anderen Maßnahmen im Energiebereich berechnet. Danach sind mit den jetzt in Bau befindlichen bzw genehmigten Kohlekraftwerken keine weiteren mehr klimaverträglich zu betreiben. Damit ist der Planung der TRIANEL in Krefeld jede ökologische Basis genommen.
- Aus der fehlenden Klimaverträglichkeit resultiert u.E. auch ein hohes Finanzrisiko, da das Kraftwerk in starker Konkurrenz gegen andere Emittenten seine CO2-Zertifikate erwerben müsste. Weitere Finanzrisiken sehen wir durch den erst spät möglichen Baubeginn, der sich negativ auf die Baukosten auswirken wird (siehe hier auch das Beispiel STEAG). Hinzukommen stärker als prognostiziert steigende Preise an den internationalen Kohlemärkte sowie dem Emissionshandel.
- Wir halten daher den Anteil der Eigenenergieerzeugung der STWH auf Basis Steinkohle für nicht erweiterbar. Einen weiteren Bedarf sehen wir nur noch im regenerativen Bereich, hier insbesondere der Biomasse.
- Es besteht weiterhin ein Bedarf an Blockheizkraftwerken, um die Nahwärmeversorgung auszubauen; ebenso muss die Fernwärme dringend ausgeweitet werden.
Neuste Artikel
ERSTE MITGLIEDERVERSAMMLUNG IM NEUEN JAHR
Auf der ersten Kreismitgliederversammlung in 2023 standen Inhaltliche Anträge im Mittelpunkt. So wurde eine Position zur Entsiegelungsstrategie für das Netto-Null-Flächenverbrauchsziel beschlossen und eine Neufassung der Wahlordnung vorgestellt. Auch bei den GRÜNEN in Herne kam man nicht am Thema Lützerath vorbei. Daher wurde anlassbedingt noch zusätzlich eine Aktuelle Stunde zur Aussprache beschlossen. Am 26. Januar fand…
STADTTEILGESPRÄCH BICKERN WIEDER GUT BESUCHT
Am 25. Januar war es wieder soweit, die Herner Grünen luden ein zum Stadtteilgespräch in Bickern. Wir freuen uns, dass der Austausch wieder einmal von den Menschen in Bickern so gut angenommen wurde. Eine immer wieder angesprochene Problematik stellte die Verkehrssituation im Stadtteil dar. Ob Parkplätze, die Reinigung der teils schadhaften Straßen oder Geschwindigkeitsüberschreitungen. Es…
FRAGEN ZU DEN ERMITTLUNGEN DER STAATSANWALTSCHAFT
Mit großem Interesse hat die GRÜNE FRAKTION die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bei der Stadtverwaltung Herne verfolgt. Am Abend des 26. Januar wurde eine großangelegte Durchsuchungsaktion in den Räumen der Stadtverwaltung durchgeführt. Es besteht der Anfangsverdacht der Bestechlichkeit beziehungsweise Bestechung gegen einen Mitarbeiter der Stadt Herne sowie einen Externen. Laut Presseberichten stehen die Ermittlungen im Zusammenhang…
Ähnliche Artikel
EON
Sicherung der Fernwärmeversorgung
Die Versorgung mit Fernwärme macht den Herner Grünen Sorge. Deshalb will sie in der nächsten Sitzung des Rates von der Verwaltung wissen, ob diese Kontakt zu E.ON aufgenommen hat. Bekanntlich läuft die Betriebsgenehmigung für das Kraftwerk Shamrock ab, ohne dass klar ist, wie die Herner Haushalte in Zukunft mit Wärme versorgt werden. Die Grünen befürchten,…
Kohlekraftwerk
Gas- statt Kohlekraftwerk
Die Stadtwerke Herne sind mit 29 anderen Stadtwerken am Trianel-Projekt in Krefeld-Uerdingen beteiligt. Dort sollte auf dem Gelände des Chemieunternehmens Bayer ein Kohlekraftwerk gebaut werden. Nach Protesten von Umweltschützern und intensiven Diskussionen sieht es jetzt so aus, als ob am 8. Juli die Entscheidung für ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk fallen würde. Die Option für ein…
EON
Grüne: E.ON soll mit Steag verhandeln
Das Kraftwerk Shamrock wird wie geplant zum 31.12.2012 abgeschaltet. Laut WAZ vom 31.05.11 haben die Bezirksregierungen Arnsberg und Münster und das Umweltministerium NRW dem Energieversorger E.ON mitgeteilt, dass die Kohlekraftwerksblöcke Datteln I bis III und Herne Shamrock nicht über 2012 hinaus betrieben werden dürfen. Eon hatte 2006 die Absicht erklärt die Blöcke abzuschalten. Im Oktober…