GRÜNE kritisieren Pläne zum Umbau des Fachbereichs Schule

FABIAN MAY, Sprecher Schulpolitik - © Anna Lisa Konrad

Mit der Schaffung des Fachbereichs Integration wurde der erste Pflock eingeschlagen, mit der Bestellung der neuen Fachbereichsleitung geht der Umbau im Bildungsdezernat womöglich noch weiter.

Während die „Aufwertung“ des kommunalen Integrationszentrums zu einem eigenen Fachbereich noch als Vereinfachung der Abläufe im Fachbereich Schule und Weiterbildung gesehen werden kann und dem Themenfeld Integration ein begrüßenswert höherer Stellenwert eingeräumt wird, scheint die Benennung einer Verwaltungs- und Personalexpertin eine Entwicklung für den Fachbereich anzudeuten, der sich die GRÜNE Fraktion nur entgegenstellen kann.

Wir hoffen, dass der Schuldezernent den Meilenstein der „erweiterten Schulträgerschaft“, der in der Aachener Erklärung des dt. Städtetags formuliert wurde, nicht aus den Augen verliert. Ein „klassischer Schulträger-Fachbereich“ (WAZ, 09.02.24) mag günstiger sein als eine vernetzende Bildungsplattform, die innere und äußere Schulangelegenheiten betrachtet, missachtet die Bildung aber als „zentrales Feld der Daseinsvorsorge“, da das Leitbild der „kommunalen Bildungslandschaft im Sinne eines vernetzten Systems von Erziehung, Bildung und Betreuung“ dort traditionell weniger Beachtung fand.

Wir erwarten daher von der Stadtspitze ein Bekenntnis zur Aachener Erklärung, ein Bekenntnis zu qualitätsgetriebener Schulträgerarbeit mit einer Verknüpfung von äußerer Verwaltungsarbeit und inneren Beratungsleistungen, weiterhin additive Angebote aus der Verwaltung im Benehmen mit dem Herner Bildungsnetzwerk und weiterhin die Nutzungsorientierung und Nutzerorientierung von Verwaltung – so wie es das Leitbild des Fachbereichs war und weiter sein sollte. Diese Ziele sollten auch unter der neuen Leitung deutlich werden. Wir regen daher an, dass der Fachbereich Schule und Weiterbildung ein kleinteiliges Leitbild ähnlich dem Fachbereich Kinder, Jugend und Familie er-arbeitet und entsprechend kommuniziert. Dort sollen Ziele formuliert werden, die die Verwaltung unabhängig von handelnden Personen aktiv verfolgt.

Als Anfangspunkt für diesen Prozess möchte die GRÜNE Fraktion im nächsten Schulausschuss über die Zielformulierung für die Umsetzung der Inklusion sprechen. Mit der Stärkung der Bereiche „Bau, Haushalt sowie Beschaffung“ bewegt sich die Verwaltung weg von einem pädagogisch arbeitenden Fachbereich hin zu einem rein

verwaltungsgetriebenen. „Unsere Sorgen vor einer Rolle rückwärts in die 90er sind berechtigt. Wir fordern die Verwaltung auf sicherzustellen, dass das nicht passiert.“ fasst der schulpolitische Sprecher Fabian May die Sorge der GRÜNEN Schulexpert:innen zusammen.

Zuletzt bleibt zu kritisieren, dass der in Herne zentralisierte Bereich „Bau“ und „Unter-halt“ nun nach den Plänen des Schuldezernenten wieder in die Hände der einzelnen Fachbereiche, beginnend mit dem FB Schule, aufgespalten werden soll. Die Erfahrung aus anderen Kommunen zeigt, wie sinnvoll eine Zentralisierung ist, auch wenn Herne zum Beispiel im Bereich Kommunikation Verbesserungsbedarf hat, ist die Zentralisierung der Gebäudedienste (FB 22, FB 26) in Herne eine Erfolgsgeschichte. Eine Haushaltssicherungskommune mit zerfaserten Gebäudediensten wäre noch weniger leistungsfähig als ohnehin. Wir hoffen, dass Andreas Merkendorf im Verwaltungsvorstand für diese Pläne keine Mehrheit finden wird.