Stellungnahme zum 09. November 2020 12. November 2020Am 09. November 2020 jährten sich die antisemitisch motivierten Pogrome des Jahres 1938 zum 82. Mal. 75 Jahre nach Ende der nationalsozialistischen Herrschaft über Deutschland ist das Gift des Antisemitismus jedoch noch immer nicht aus der Welt und noch immer nicht aus diesem Land verschwunden. Die Nation gewordene Heimstatt der Jüdinnen und Juden aus aller Welt, Israel, das als antifaschistischer Imperativ errichtet wurde, um überlebenden Jüdinnen und Juden nach der Shoah ein Leben in Sicherheit zu bieten, sieht sich nach wie vor nahezu täglich antisemitischen Anfeindungen islamistischer Terrormilizen ausgesetzt. Auch in Deutschland gab es vergangenes Jahr in Halle und noch in diesem Monat in Hamburg antisemitische Gewalttaten, die die Vernichtung jüdischen Lebens zum Ziel hatten. Verschwörungstheorien, die altbekannte rhetorische Versatzstücke aufgreifen und wieder fruchtbar machen, greifen in beunruhigendem Maße um sich.Anders als in den vergangenen Jahren war es dieses Jahr am Platz der ehemaligen Synagoge an der Schäferstraße lediglich möglich, einen Kranz niederlegen. Eine öffentliche Gedenkveranstaltung konnte angesichts der der aktuellen Infektionsdynamik der Covid-19-Pandemie nicht durchgeführt werden. Dennoch darf die aktuelle Lage kein Grund sein, den Kampf gegen Antisemitismus einfach zu pausieren und darauf zu warten, dass nächstes Jahr hoffentlich alles wieder etwas einfacher wird.Daher wurde in der Facebook-Gruppe des „Bündnis Herne“ am 10.11 eine Online-Veranstaltung durchgeführt, bei der das GRÜNE Vorstandsmitglied Jacob Liedtke mit dem Stadthistoriker Ralf Piorr und weiteren Interessierten aus besagter Facebook-Gruppe einige Gedanken zur Pogromnacht sowie zu ihrer Rolle im geschichtspolitischen Diskurs der Bundesrepublik diskutieren konnte.In diesem Forum der Herner Zivilgesellschaft sind inzwischen beinahe 800 Personen organisiert, die sich dem Einsatz für ein demokratisches Miteinander in unserer Stadt einsetzen und auch in Zeiten physischer Distanz im Gespräch bleiben wollen. Alle zwei Wochen wird daher ein Livestream in die Gruppe gesendet, der aktuelle Themen aufgreift und zu Anlässen von besonderer Bedeutung informiert. Über den nachfolgenden Link ist der Beitritt in dieser äußerst empfehlenswerten Gruppe möglich.