PERIODENARMUT IST AUCH EINE ARMUT AN INFORMATIONEN

So lautete eine der wichtigsten Erkenntnisse des Treffens des offenen Arbeitskreises Frauen der Herner GRÜNEN am 30.09.2021. Unter dem Motto „Perio-wat? – (K)ein Tabuthema“ fand sich eine Gruppe interessierter Frauen anlässlich des unlängst von Ratsmitglied Anna Schwabe im Rat eingebrachten Antrags zu kostenfreien Periodenartikeln in öffentlichen Einrichtungen zu einem digitalen Treffen zusammen. Periodenarmut bezeichnet dabei das Problem, dass Menstruationshygieneartikel, aber auch Produkte, die während der Periode zur Versorgung notwendig wären (z.B. freiverkäufliche Schmerzmittel), Frauen in prekären Lebenssituationen oder mit wenig finanziellen Mitteln oft nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Zunächst erhielten die Teilnehmerinnen der Veranstaltung inhaltlichen Input zum Thema von Inga Bredenfeld (Studentin der nachhaltigen Entwicklung, Hochschule Bochum), die von ihren Erkenntnissen aus einer Hausarbeit im Rahmen des Studiums berichtete. Anschließend gaben Renate Pawellek und Anette Friese von der profamilia Beratungsstelle in Bochum einen Einblick in ihre Arbeit und ihre Sicht auf das Thema Menstruation. „Die Periode ist noch immer ein Tabu-Thema“, so Renate Pawellek. In der anschließenden regen Diskussion wurde die Bedeutung der sexualpädagogischen Arbeit an Schulen, aber auch in anderen Kontexten deutlich. Als Anliegen äußerten die Referentinnen eine bessere finanzielle Unterstützung ihrer Arbeit, da sexualpädagogische Angebote an Herner Schulen momentan über Eigenbeiträge von Schüler:innen finanziert würden. „Sexuelle Bildung darf nichts kosten.“, waren sich die Teilnehmerinnen der Veranstaltung zum Abschluss einig.