QUINOASCHULE – VERWALTUNG LÄSST WICHTIGE FRAGEN OFFEN

Nach wie vor hat die GRÜNE FRAKTION „Erhebliche Bauchschmerzen“ mit einer gewissenhaften Entscheidung zur Gründung einer Quinoa-Schule in Herne. Aktuell zeigen sich mehr Bedenken als Klarheiten in Bezug auf die Schulgründung.

Auch nach der letzten Sitzung des Haupt- und Personalausschusses bleiben wichtige Fragestellung von der Verwaltung unbeantwortet. Pädagogische und finanzielle Aspekte sind bislang gänzlich unbeleuchtet. Die GRÜNE FRAKTION fragt sich, wie auf dieser Grundlage eine gewissenhafte Entscheidung für oder gegen eine Eröffnung der „Quinoa-Schule“ als Sekundarschule eigener Art getroffen werden soll.

Konkret verlangt die GRÜNE FRAKTION Auskünfte zu den Bereichen Finanzierung, Sportunterricht an der zukünftigen Schule, Planungsauskünfte in Bezug auf das derzeitige Grundstück aber auch auf die Instandsetzungsnotwendigkeiten am Gebäude. Darüber hinaus gibt es derzeit keinen belastbaren Entwurf eines Pachtvertrags mit dem Träger der Schule. Auch in der letzten Gremiensitzung vor dem Treffen des Rates der Stadt Herne am 05.10. konnte die Verwaltung nicht oder nur vage Stellung beziehen.

FABIAN MAY, Schulpolitischer Sprcher – © Anna-Lisa Konrad

„Das reicht definitiv nicht aus, um uns die erheblichen Bauchschmerzen bei dieser Entscheidung zu nehmen.“, kritisiert der schulpolitische Sprecher FABIAN MAY die Verwaltung. “Insbesondere da jetzt nochmal weitere rund 14 Mio. € Mehrbelastung auf den städtischen Haushalt zukommen sollen. Schaut man sich die steigenden Schüler*innenzahlen in unserer Stadt an, ist eine weitere Schule aus pädagogischer Sicht dringend notwendig. Wir haben keinen Gesamtüberblick über finanzielle Aspekte und die Verwaltung teilt ihr Wissen nur bruchstückhaft mit.
Wir stehen vor einer zerfahrenen Situation. Es muss in jedem Fall in die Schulentwicklung investiert werden. Gehen wir mit der Quinoaschule ein hohes haushalterisches Risiko ein? Gründet man nun also neu eine „Quinoaschule“, oder baut man bestehende Schulen aus? An dieser Stelle fehlen ehrliche Kostenrechnungen und Alternativen, um die Vorgänge bewerten zu können. Außerdem muss die gewünschte Schule vom Land anerkannt werden, um eine auskömmliche Finanzierung zu erhalten, sowie auch Lehrer*innen zugewiesen zu bekommen. All das wurde uns nicht schriftlich vorgelegt. Es muss einen klaren Plan geben, was passiert, falls die Quinoaschule sich nicht dauerhaft etablieren sollte. Die Sanierung und Ausstattung aller anderer Schulen könnte auf Jahre hinaus in Mitleidenschaft gezogen werden.“ so der Stadtverordnete weiter.

THOMAS REINKE, Fraktionsvorsitzender GRÜNE FRAKTION – © BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN HERNE

Der Fraktionsvorsitzende THOMAS REINKE ergänzt: „Wir haben wenig Verständnis für das bisherige Vorgehen der Verwaltung. Jede andere Idee oder auch Vision wird selbst im Entwurfsstadium mehrfach in jedem einzelnen Ausschuss detailreich vorgestellt. Die beabsichtigte Trägerorganisation ist in Herne bislang gänzlich unbekannt. Man gehe scheinbar einfach davon aus, dass sich ein Berliner Modell so „1:1“ auf Herne und Wanne-Eickel stülpen lässt, ohne sich vorher wirklich gewissenhaft damit auseinander gesetzt zu haben. Die Verwaltung habe auch eine Bringschuld. Insbesondere bei einem Projekt dieser Tragweite. Hier wird eine richtungsweisende Entscheidung für die Schulentwicklungspolitik in den kommenden Jahren für unsere Stadt notwendig.