Statement der GRÜNEN FRAKTION zum Verkehrsgutachten von Brilon / Bondzio / Weiser zum Umbau der Verkehrsinfrastruktur im Bereich des Herner Bahnhofs erkennt keinen zukunftsgerichteten Mehrwert. Eher bleibe zu erwarten, dass der Status Quo in der Tendenz gleich bleibt, anstatt mit einem beherzten Schritt Richtung Verkehrswende die Aufgaben der Zukunft anzugehen.
Die Stadt wird jetzt Opfer ihrer eigenen langjährigen und auf das Auto fixierten Verkehrspolitik. Dies zeichnete sich schon 2016 mit der Vorstellung des Masterplans „Klimafreundliche Mobilität“ ab. Bei der Erstellung des Masterplans wurden die Anteile der einzelnen Verkehrsträger am Gesamtverkehr analysiert und der Autoverkehr wurde mit über 60% ermittelt – dies war damals bereits bundesweit ein Spitzenwert.

ROLF AHRENS, Fraktionsgeschäftsführer – © Hartmut Bühler
Durch entschlossene Maßnahmen des Masterplans – er verschwand zunächst in der Schublade – sollte dieser Anteil auf 55% bis 2030 sinken – deshalb auch Masterplan „Klimafreundliche Mobilität“ und nicht etwa „Masterplan ‚Alles bleibt ungefähr gleich‘ “.
Schaut man sich das Gutachten an, so fällt auf, dass selbst diese äußerst bescheidenen Ziele vom Gutachter nicht geglaubt werden, denn er rechnet mit deutlich mehr Autoverkehr.
Heute rächt sich das Nichtstun und gefährdet wichtige Zukunftsprojekte.
Setzt man den Vorschlag des Gutachters um, so darf man das getrost als Schlag gegen eine Verkehrswende hin zu mehr klimafreundlichen Verkehren werten. Zumindest in der Bauphase dürfte der Bahnhof kaum für Busse anzufahren sein. Von den enormen Kosten ganz zu schweigen. Allein ein Kilometer Straßentunnel kosten 15-25 Mio. €; wegen der rasanten Kostensteigerungen in den letzten Monaten und der Komplexität des Bauwerks darf man aktuell von deutlich höheren Kosten ausgehen. Hinzu kommen noch die weiteren Maßnahmen an verschiedenen Knotenpunkten, die auch jede für sich im hohen sechsstelligen Bereich liegen werden.
Geld für andere Verkehrsträger dürfte dann nicht mehr vorhanden sein.
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